Wildunfall: Welche Tiere besonders gefährlich sind & wie Sie sich schützen
Wildunfälle zählen in Deutschland zu den häufigsten Gründen für Schäden auf Landstraßen. Besonders in der Dämmerung oder bei schlechter Sicht kann es schnell zu einem Zusammenstoß mit Reh, Wildschwein oder Hase kommen. Doch welche Tiere sind besonders oft beteiligt – und in welchen Regionen sollten Autofahrer besonders wachsam sein? In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Tierarten am meisten Unfälle verursachen, wann das Risiko besonders hoch ist und wie Sie sich schützen können.
Diese Tiere verursachen die meisten Wildunfälle
- Rehe: Führen die Statistik an. Besonders im April und Mai aktiv. Morgendämmerung ist besonders gefährlich.
- Wildschweine: Oft in Gruppen unterwegs, bei Nacht oder Nebel. Kollisionen sind besonders gefährlich.
- Hasen, Kaninchen, Füchse: Häufig auf der Fahrbahn, verursachen aber selten große Schäden. Ausweichmanöver können gefährlich sein.
- Weitere Tierarten: Hirsche, Dachse, Marder, Waschbären und sogar Wölfe.
Wo passieren die meisten Wildunfälle in Deutschland?
- Bayern und Niedersachsen: Höchste Anzahl an Wildunfällen.
- Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: Dichte Wälder und lange Landstraßen erhöhen das Risiko.
- Nordrhein-Westfalen: Besonders betroffen ist das Sauerland und waldnahe Gebiete.
- Strecken mit Wildwechsel-Warnschildern: Immer besondere Vorsicht geboten.
Wann ist das Risiko am höchsten?
- Frühjahr (April/Mai): Rehböcke sind aktiv. Rund ein Drittel der Reh-Unfälle passieren jetzt.
- Dämmerung und frühe Morgenstunden: Hauptaktivitätszeit vieler Wildtiere.
- Herbst und Brunftzeit: Auch hier steigt das Unfallrisiko.
Tipp: Bereits 20 km/h weniger können den Bremsweg um ca. 25 Meter verkürzen – das kann Leben retten.
Weitere Informationen: Tierfund-Kataster des DJV und ADAC.
Was Sie als Autofahrer tun können
- Tempo anpassen, besonders bei Dämmerung und Wildwechsel-Strecken
- Straßenränder im Blick behalten – reflektierende Augen früh erkennen
- Nicht ausweichen, sondern kontrolliert abbremsen
- Unfall dokumentieren und melden – mit Fotos, Polizei oder Jagdpächter
- Gutachter einschalten – für Schadenbewertung und Versicherung
Ursachen für erhöhtes Wildunfallrisiko im Frühling: Hunger, Hormone und Zeitumstellung
Im Frühling steigt das Risiko durch die Umstellung auf Sommerzeit, da der Berufsverkehr wieder in die Dämmerung fällt. Rehe suchen nach Nahrung und junge Rehböcke durchqueren neue Reviere – oft über Straßen hinweg.
Die Kombination aus Futtersuche, Revierverhalten und veränderter Verkehrslage erhöht die Unfallgefahr deutlich.
Wichtige Hinweise zum Umgang mit verletztem Wild nach einem Unfall
- Verletztes Tier nicht anfassen oder mitnehmen – das gilt als Wilderei.
- Polizei oder Jagdpächter informieren.
- Bei totem Tier: Nur bei Gefahr vorsichtig zur Seite räumen, mit Handschuhen.
- Eigene Sicherheit geht vor – nie bei hohem Verkehrsaufkommen handeln.
- Flüchtendes Tier: Fluchtrichtung merken und melden.
Wichtig für die Versicherung: Lassen Sie sich eine Wildunfallbescheinigung ausstellen – durch Förster oder Jagdpächter. Kosten: ca. 15–25 Euro.
Formulare:
Vordruck des Deutschen Jagdverbands (PDF)
Formular des Bayerischen Jagdverbands
Kontaktinformationen für Beratung
Haben Sie einen Schaden an Ihrem Fahrzeug, zum Beispiel durch einen Wildunfall oder andere Ursachen? Unser Sachverständigenbüro steht Ihnen mit Fachkompetenz zur Seite und sorgt für eine reibungslose Abwicklung.
Kontaktieren Sie uns – wir kümmern uns um alles!
Maibach GmbH
Hermann-Oberth-Straße 2
90537 Feucht